Nationalparks und Naturschutzgebiete
Seit den Tagen der Pilgerväter und Pioniere lebt der amerikanische Traum von der Weite und Vielfalt des Landes. Sein Grundton ist nicht die behagliche Gegenwart des Zuhauseseins, sondern die Faszination des Aufbruchs ins Unbekannte, irgendwo in der Tiefe der Wälder scheint die Zukunft zu liegen, jenseits der nächsten Bergkette oder dort, wo sie Sonne hinter dem Horizont verschwindet, wartet ein neues Glück. In den Nationalparks finden alljährlich Millionen von Besuchern aus aller Welt den Grundstoff, aus dem amerikanische Träume gemacht sind: Inseln unberührter Natur, deren geheimen Wundern, versteckten Winkeln und deren reicher Tierwelt es zu Fuß, zu Pferde mit dem Kanu oder im Geländejeep nachzuspüren gilt, und die für Bequeme sogar auf gut ausgebauten Aussichtsstraßen mit dem Auto zu sehen und zu genießen sind.Mit ihrem grandiosen Gebirgslandschaften, schäumenden Wasserfällen und kristallklaren Seen, Vulkanen und Geysiren, überwältigenden Schluchten und Tropfsteinhöhlen, sind diese Naturreservate Orte des Abenteuers und der Erholung.
Vor rund 130 Jahren nahm die Geschichte der amerikanischen Nationalparks mit der Gründung des Yellowstone Nationalparks ihren Anfang. Seither entstanden zahlreiche weiter mit klingen Namen:
Grand Canyon, Yosemite, Bryce Canyon, Sequioa oder Shenandoah, um nur einige wenige zu nennen, die sich mittlerweile zu nationalen Wallfahrtsorten entwickelt haben. Heute unterstehen dem National Park Service insgesamt 350 Schutzgebiete auf über 375 Millionen Hektar, das sind drei Prozent der Gesamtfläche der Vereinigten Staaten. Darunter befinden sich mehr als 50 Nationalparks, von denen einige größer als so mancher Bundesstaat der USA sind, und zahllose andere Schutzobjekte von nationalem Interesse, die je nach Eigenart und Status als National Monument, National Preserve, National Historic Site, National Battlefield, National Recreation Area usw. bezeichnet werden.
Zu Beginn des 19.Jahrhunderts deutete noch nichts darauf hin, dass der Gedanke, Naturlandschaften vor menschlichen Einflüssen zu schützen und sie um ihrer selbst willen zu erhalten, ausgerechnet in den Vereinigten Staaten auf fruchtbaren Boden fallen sollte. Die Einwanderer hatten sich das Land untertan gemacht, die vorrückende Zivilisation zerstörte unaufhaltsam, der Reichtum des Landes schien unerschöpflich zu sein und die Erfindung der Industriellen Revolution leistete einen fast hemmungslosen Raubbau. Der Tag, an dem es in diesem riesigen Land kein Stück unberührte Natur mehr geben würde, rückte immer näher. 1872 endlich stellt die US Regierung das Gebiet des heutigen Yellowstone National Parks als ersten Nationalpark der Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt unter Schutz.
Die ersten Besucher der Nationalparks im 19.Jahrhundert waren noch mit der Postkutsche unterwegs oder auf dem Pferderücken. Heute gibt es bequeme Parkstrassen und eine mustergültige Infrastruktur, zur Jahrtausendwende bereits eine halbe Milliarde Besucher, die die Begegnung mit der unberührten Natur suchten mit der Idee, dass hier die Quellen des Lebens sind.
Als wir dieses lasen, waren wir einmal mehr davon überzeugt, das alles auch einmal sehen und erleben zu können. Auf unserer Reise auf den Traustraßen Amerikas hoffen wir einen wenigstens kleinen Einblick in eine paar Wunder dieser Erde zu bekommen.
Ulla und Gino aus Terrasini in Sizilien |